Trauerspiel

Presseecho

Dass Offene Jugendarbeit in Edingen-Neckarhausen keinen hohen Stellenwert hat, bewies wieder einmal die Hauptversammlung des Fördervereins Offene Jugendarbeit Edingen-Neckarhausen (FOEN). Obwohl der Verein eng mit dem gemeindeeigenen Jugendzentrum verbunden ist, kam kein Vertreter der Verwaltung. Mit Elisabeth Müller, Lieselotte Schweikert und Christian Volk war auch der Gemeinderat zahlenmäßig schwach vertreten.

Dass sich das Interesse der Jugendlichen ebenfalls in engen Grenzen hält, macht die Sache nicht besser. Ein Trauerspiel. Über die Gründe für das Fernbleiben der Jugend wurde am Rand der Versammlung viel gerätselt. Schließlich kam man zu dem Schluss, dass sie dort ihre Freizeit verbringen, wo sie zur Schule gehen. Umso bewundernswerter ist angesichts dieses Desinteresses das Beharrungsvermögen der wenigen Standhaften, die eine Verbesserung der Situation erreichen wollen.

In dieser schwierigen Lage ist natürlich ein Engagement von Junger Union und Jusos hoch willkommen. Allerdings nicht um jeden Preis. Deshalb sollten die Vertreter der Jungen Union ihre Forderungen nochmals überdenken und sich in der Vereinslandschaft umsehen. In Heimatbund oder Kulturring beispielsweise hat jeder Mitgliedsverein eine Stimme, unabhängig von seiner Größe. Und genau so wird es auch in anderen Vereinen gehandhabt. Zudem: Eine Sonderregelung für die Junge Union würde vermutlich die Existenz des FOEN ebenso bedrohen wie ein Fernbleiben der politischen Nachwuchs-Organisationen.

Mannheimer Morgen - 23. Juni 2007 - Dr. Klaus Backes

 
 

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