Förderverein weiterhin ohne neuen Vorstand

Presseecho

Wahlen wegen Meinungsverschiedenheiten um Beitritt der Jungen Union verschoben
Auch im zweiten Anlauf ist es nicht gelungen, dem Förderverein für Offene Jugendarbeit Edingen-Neckarhausen (FOEN) einen neuen Vorstand zu geben. Zwar lag der noch ausstehende Kassenbericht bei der Versammlung im Jugendzentrum vor. Und der Eintritt von Juso-Chef Florian Jakel stellte die Beschlussfähigkeit her.

Denn mit sechs von 17 Mitgliedern war das Drittel-Quorum erfüllt. Doch Meinungsverschiedenheiten um den Beitritt der Jungen Union (JU) führten zur Verschiebung der Wahlen.

Die JU wollte dem FOEN als Organisation beitreten, doch nur unter Bedingungen, die deren Vorsitzender Alexander Greenwood erläuterte: Er selbst will Kassenwart werden, zwei weitere JU-Mitglieder sollen als Beisitzer in den Vorstand. Seine Begründung: "Die JU ist eine große Gruppe. Wir werden den FOEN sehr stärken und wollen uns daher repräsentiert sehen."

Die Besetzung der Ämter könne man nicht vertraglich festlegen, entgegnete FOEN-Vorsitzender Walter Heilmann. Das sei eine Sache von Wahlen. Er erläuterte, dass es darum gehe, JU und Jusos in den FOEN hereinzunehmen. "Das heißt aber nicht, dass jedes einzelne Mitglied der JU dann im FOEN stimmberechtigt ist. Wenn JU oder Jusos eintreten, hat jede Organisation eine Stimme. Es ist deren Mitgliedern aber unbenommen, als Einzelmitglieder einzutreten." Dies lehnte Greenwood ab. Es gebe einen Beschluss der JU, nur als Organisation beizutreten und drei Vorstandsmitglieder zu stellen.

Sozialarbeiter Werner Kaiser befürchtete in diesem Fall Probleme mit dem Registergericht. Die einfachste Lösung wäre es, als Privatpersonen einzutreten und sich zur Wahl zu stellen. "Aber auch dann gibt es keine Garantie, dass sie gewählt werden", fügte Heilmann an. "Wenn wir nicht mit drei Leuten in den Vorstand kommen, machen wir es nicht", antwortete JU-Schriftführerin Jessica Weik. Werner Kaiser fühlte sich "vors Schienbein getreten". Es sei schlicht undemokratisch, solche Maximalforderungen zu stellen.

Walter Heilmann schlug vor, die Sache nochmals zu überdenken. Bis zu einer Lösung könnten FOEN und JU weiterhin gemeinsame Aktionen machen. "Ich stelle mir nämlich vor, dass die Jugendarbeit im Vordergrund steht, nicht die Profilierung einzelner Gruppen." Gemeinderätin Lieselotte Schweikert erinnerte daran, dass es in anderen Vereinen viele Sozial- und Christdemokraten gebe. "Aber niemand käme auf die Idee, den Vorstand nach Parteiproporz zu besetzen." Kaiser schlug vor, den Vorstand zu entlasten und bis zu einer erneuten Hauptversammlung im Amt zu belassen. So gewinne man Zeit für eine Lösung mit der JU. Dies fand Anklang.

Gemeinderätin Elisabeth Müller hatte die von Walter Heilmann kommissarisch übernommene Kasse geprüft und bescheinigte ihm solide Arbeit. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Termin für die nächste Hauptversammlung ist der 11. Oktober.

Mannheimer Morgen - 23. Juni 2007 - Dr. Klaus Backes

 
 

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