Divide et impera

Bundespolitik

Nun ist es so weit. Da es noch immer keiner Regierung gelungen ist im Einvernehmen mit den zahllosen Interessengruppen und Lobbyisten - oder auch gegen deren Willen - einen zielführenden Kompromiss in Sachen Gesundheitspolitik hinzubekommen, bekommt nun allein die arbeitende Bevölkerung die Quittung dafür. Wie sollte es auch anders sein, ist es doch ihre Stimme, die am schwächsten im Chor von Pharmaunternehmen, Ärzteschaft und Heilmittelerbringern klingt.

Der Zusatzbeitrag kommt!

Dank der genialen Idee unseres bauchrednernden FDP-Gesundheitsministers (Qualitätsmerkmal: jung) dürfen allein die abhängig Beschäftigten nun dazu beitragen, dass die Krankenkassen auch weiterhin in der Lage sind, das Gesundheitswesen mit dem zu schmieren, wovon schon lange zu wenig da ist - mit Geld.

Die Genialität steckt dabei im Detail, denn hätte man nicht den Beitragssatz der Arbeitgeber eingefroren, es wäre bei jeder neuen Beitragserhöhung zu Proteststürmen aus der Unternehmerschaft gekommen, mit Recht. Doch frei nach dem Prinzip teile und herrsche hat es die schwarz-gelbe Regierung nun geschafft, ihre Idee vom Gesundheitsfonds endlich mit dem ersten Schritt umzusetzen. Dies ist der Einstieg in den Ausstieg aus dem solidarischen und paritätisch finanzierten Gesundheitssystem. Es juchzen bereits die Versicherungsunternehmen, kommen doch segensreiche Zeiten auf sie zu. Auf der Strecke bleibt allein, wie vermutlich noch häufiger in den kommenden Jahren: Der Bürger. Aber der kann ja auch nur seine Stimme abgeben, nicht aber einen Millionenscheck.

 
 

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